Wie entstand das Schuldenmachen

Schulden gab es schon im Altertum und konnte man sie nicht zurückzahlen, drohte weitaus Härteres wie in der Neuzeit. Es wartete die sogenannte „Schuldknechtschaft“ und dies war eine Art von Sklaverei. Der Schuldner stellte sich dem Gläubiger zur Verfügung, um seine Schulden abzuarbeiten. Er konnte aber auch eine Ersatz-Person dafür zur Verfügung stellen wie z. B. Verwandte, die Ehefrau und am häufigsten traf es die Kinder. Diese Schuldknechtschaft reichte bis ins Mittelalter und wurde dann vom „Schuldenturm“ abgelöst. Der Schuldner wurde auf unbestimmte Zeit im Schuldenturm festgehalten und das diente der Druckausübung. Im 19. Jahrhundert wurde er dann abgeschafft. In einigen Ländern war bei Schulden schluss mit lustig.

In Korea wurde der säumige Schuldner für jeden Tag Verzug mit je 15 Stockhieben auf die Beine bestraft.

Die Muselmanen pfählten Schuldner.

In Indien begnügte sich der Gläubiger mit der Frau oder Tochter des Schuldners eine Nacht zu verbringen.

Bei den biblischen Juden wurde der säumige Schuldner zum Sklaven des Gläubigers, Frau und Kinder konnten verkauft werden.


Was die weltweite Schuldknechtschaft betrifft, wurde diese nach dem Betreiben der UNO 1956 abgeschafft. Dennoch gibt es sie teilweise in Asien und Afrika. Dort werden immernoch Kinder aufgrund der Schuldknechtschaft zur Arbeit versklavt. Man sagt, dass große ausbeuterische Unternehmen auf diese Weise fast zum Nulltarif produzieren können. Aber hier möchte ich keine 100%ige Aussage treffen, da dies von offiziellen Seiten immer wieder bestritten wird.

Ca. vor 2 Generationen galten Schulden noch als schlecht. Schuldenmacher galten in der Gesellschaft damals als verrucht. Mir erzählte eine ältere Tante, dass man beim Geldleihen immer zum Bankdirektor und regelrecht darum betteln musste. Bevor der Kredit ausgezahlt wurde, musste man sich so einiges vom Bankdirektor anhören und bekam noch etliche Belehrungen mit auf den Weg. Zudem musste immer ein unbescholtener Bürge dabei sein. Schulden waren damals eine Schande.

Gerade innherhalb der letzten 2 Generationen, hat sich alles grundlegend verändert. Der Konsum hatte eingesetzt und plötzlich wurden Leute mit geringem Einkommen zur neuen Zielgruppe. Die Werbung wurde eingesetzt und dem Verbraucher wurde vorgegaukelt, dass er alles kaufen kann und das sofort. Die Möglichkeit der Teil- oder Ratenzahlung war geboren.


Interessant ist, wer die Ratenzahlung quasi erfunden hat es waren die Berliner Elektrizitätswerke (BEWAG). 1923 herrschte eine heroische Inflation und 1 US-Dollar waren 4,2 Billionen Papiermark. Die Einführung der Rentenmark folgte und plötzlich waren es 12 Nullen weniger. Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung der BEWAG.

Endlich war das Geld wieder mehr wert und die Arbeitseinkommen begannen langsam zu steigen. Mit dem höheren Einkommen fingen auch die Wünsche nach etwas mehr Kompfort an. Die BEWAG erschuf ein geniales Konzept die „Elektrissima“. Sie fing an auch Küchengeräte wie z. B. Kühlschränke, Kochplatten, Staubsauger usw. zu verkaufen. Die Raten hierfür, wurden an den Stromableser bezahlt.

Als nächstes boten die neuen Warenhäuser „Karstadt und Hertie“ den Ratenkauf an.

Es gab immer mehr Menschen, die ihre Raten nicht mehr zahlten und man erkannte, dass eine vorherige Prüfung der Kreditwürdigkeit erfolgen musste.
1927 wurde daraufhin die SCHUFA gegründet und zwar von Handelsunternehmen, Banken und Energieversorgern.

Die Möglichkeit der Teilzahlung fand großen Anklang und Sparen war out. Diese Entwicklung wurde durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, aber nicht aufgehalten. Immer mehr Branchen begannen für Raten- und Teilzahlungen zu werben. Schuldenmachen wurde gesellschaftsfähig. Es gibt ja mehr oder weniger gute Vorbilder wie z. B. Städte, Bundesländer und Staat, welche die größten Schuldner sind.

Heute haben wir einen extrem hohen Lebensstandard, der erfüllt werden will und dazu ist Schuldenmachen ziemlich normal, wenn auch nicht das beste Mittel der Wahl.