Viele Menschen sind verschuldet und/oder einfach nur arm. Viele wollen diesen Zustand ändern und suchen nach einer Verdienstmöglichkeit im Internet. Da das Internet immer stärker zur Suche nach einem Job oder Nebenverdienst benutzt wird, steigt auch die Anzahl der Internetbetrüger. Die Zielgruppe: Menschen in Notlagen. Ich kenne Leute, die Opfer eines solchen fiesen Betruges wurden. Nicht nur dass sie ihr letztes Geld geopfert haben…sie wurden auch maßlos enttäuscht und haben den Glauben an die Menschheit verloren. Sie mussten schmerzlich lernen, dass mancher Internetbetrug genau auf arme Menschen abzielt.
Einer meiner Bekannten ist auf einen wirklich bösen Betrug hereingefallen, der ihm beinahe eine Haftstrafe eingebracht hat.
Finanz-Agenten gesucht!
In diesem Nebenverdienst wird versprochen, dass man mit wenigen Stunden Arbeit pro Woche, recht gut verdient. Der Finanzagent muss lediglich sein Konto für Geldtransaktionen zur Verfügung stellen. Angeblich wollen die Betrüger auf den deutschen Markt und sind gerade beim Aufbau. Vorab möchten sie aber die Kunden nicht enttäuschen und die Zahlungsabwicklung vorübergehend über deutsche Konten ausführen lassen, da ansonsten die Kunden zu lange auf ihr Geld warten müssten. Das Einzigste was der Finanzagent tun muss, ist das Geld, welches die Internetbetrüger auf sein Konto überweisen, an ein amerikanisches Konto (Western Union) weiterzuleiten. Von jedem Transfer darf der Agent 20% einbehalten, sozusagen als Verdienst. Mein Bekannter hat nur eine einzige Transaktion gemacht für die er 500 Euro (20%) behalten hat und die Polizei stand bei ihm vor der Tür.
Dieser Betrag, den er auf sein Konto bekam, war Geld aus einem Phishing-Betrug. Würden die Betrüger das Geld jetzt einfach auf das eigene Konto überweisen, so liessen sie sich relativ leicht aufspüren.
Fliegt dann die ganze Sache auf, ist der Finanzagent genauso betrogen wie die Phishing-Opfer. Die 500 Euro darf er nicht behalten, weiter wurde gegen ihn ermitteln wegen Computerbetruges, Beihilfe zur Geldwäsche und Verstoßes gegen das Kreditwesengesetz. Zahlungen an die Western-Union sind nicht nachzuvollziehen und es gibt keine Chance die Betrüger zu finden.
Es nützt wenig, dass man es nicht gewusst hat. Nach unseren Gesetzen schütz Nichtwissen nicht vor Strafe. Er musste einen Anwalt nehmen und dieser schaffte es, „nur“ eine Bewährungsstrafe zu erreichen. Über die ganzen Kosten will ich nicht wirklich etwas wissen, aber wenig war es nicht.
Stellen Sie niemals Ihr Konto für dubiose Zahlungen zur Verfügung, denn das ist immer ein 100%iger Betrug.