Auf der Suche nach Schufa-freien Krediten werden viele Interessenten auf Angebote ausländischer Banken aufmerksam. Es stimmt zwar, dass die als Datenkrake verschriene Schufa mehrheitlich deutschen Banken und Sparkassen gehört und deshalb Informationen nur in Deutschland sammelt. Aber auch im Ausland gibt es entsprechende Organisationen. Die Datensammler heißen beispielsweise Kreditschutzverband 1870 (KSV) in Österreich und Zentralstelle für Kreditinformation (ZEK) in der Schweiz. Diese Organisationen haben zwar im Normalfall keine Daten deutscher Antragsteller im Bestand, jedoch gehört zu einer Bonitätsprüfung noch mehr als nur das Prüfen von Daten aus Wirtschaftsauskunftdateien. Und um eine Bonitätsprüfung kommt niemand herum, der das Geld nicht bei Freunden und Verwandten leiht.
Schweizer Kredit nur über Vermittler
Der Schweizer Kredit ist zum Synonym für Schufa-freie Auslandsdarlehen geworden. Der Kredit-Ratgeber KreditAgenten.com informiert, dass solche Kredite nur über Vermittler mit entsprechenden Kontakten erhältlich seien. Während bei der Vermittlung über inländische Vergleichsportale die Bank bezahlt, gehen Honorare und Provisionen beim Auslandskredit zu Lasten des Darlehensnehmers. Seriöse Angebote erkennt man daran, dass nur im Erfolgsfall zu zahlen ist. Außerdem wird ein guter Kreditvermittler gleich darauf hinweisen, dass der Schweizer Kredit nur bei einem sicheren Arbeitsplatz und gutem Einkommen überhaupt in Betracht kommt. Arbeitsvertrag und Gehaltsnachweis sind das Minimum, das auch ein ausländisches Geldinstitut als Bonitätsnachweis sehen will. Billiger sind Auslandskredite ohnehin fast nie, selbst ohne Berücksichtigung der Vermittlungskosten. Aufgrund der Finanzstabilität sind die Zinsen in Deutschland nämlich sehr niedrig.
Währungsrisiken beachten
Ist ein Kredit in Fremdwährung genommen, können scheinbar billige Darlehen schnell zum teuren Vergnügen werden. Von der Kursfreigabe der Schweizer Notenbank Anfang 2015 waren nicht nur deutsche Wintersport-Touristen massiv betroffen. Nach dem überraschenden Wegfall des Mindestkurses von 1,20 Schweizer Franken (CHF) für einen Euro rutschte der Kurs innerhalb von Minuten dramatisch ab, zweitweise um mehr als 28 % auf 0,86 CHF. Für einen Kreditnehmer, der sein Geld in Euro verdient, aber einen auf CHF lautenden Kreditvertrag hat, bedeutet das: Statt 100 Euro musste er kurzzeitig 128 Euro bezahlen. Zwar pendelte sich der Kurs später wieder bei rund 1,10 bis 1,15 CHF ein, aber damit bleibt trotzdem eine dauerhafte Verteuerung von fünf bis zehn Prozent. Und niemand weiß, ob und wann es einen nächsten Kursrutsch geben wird.